Wie man's macht
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Sabera Azizi liebt den Fußball. Dreimal pro Woche schnürt sie die Stollenschuhe, um Technik, Taktik und Torschuss zu üben. Durchsetzungsvermögen braucht Sabera nicht nur auf dem Rasen: Als Mitglied der Frauen-Nationalmannschaft Afghanistans wird sie immer wieder damit konfrontiert, dass die Gesellschaft eine andere Rolle für sie vorgesehen hat.
In Afghanistan ist die freie Entwicklung der Frauen auf vielen gesellschaftlichen Ebenen eingeschränkt.
Das Fußballspielen trägt dazu bei, eine Verbindung zur Erhaltung von Selbstwertgefühl und neuer
Lebensqualität herzustellen.
Die Angst vor Anschlägen ist immer noch permanent präsent. Die Fußballerinnen werden aus diesem
Grund von Sicherheitskräften beschützt und trainieren jeden zweiten Tag auf dem Militärcamp der
ISAF in Kabul. Deshalb ist es nichts außergewöhnliches, dass die Frauen ihr Training zwischendurch
unterbrechen müssen, weil ein Militärhubschrauber auf dem Trainingsplatz landet.
Die Eltern dieser jungen Afghaninnen befürworten einerseits den Wunsch ihrer Töchter, sorgen sich aber
auch um ihre Zukunft. Denn in einer patriarchalischen Gesellschaft, wie der afghanischen, gilt Fußball als
ungeeignet für Frauen. Von diesem Spannungsfeld zwischen der Begeisterung für den Sport und der
traditionellen Rolle der afghanischen Frau handeln meine Fotografien.
Die Ersten auf dem Platz Zurück |
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Lela Ahmadzai, geboren in Kabul - Afghanistan, wanderte sie mit 17 Jahren nach
Deutschland aus. Lela Ahmadzai
studierte an der Fachhochschule
Hannover Design & Medien und erwarb 2004 ihr
Diplom und 2009 ihren
Master (Design, Multimedia und Fotografie). Seit 2003 dokumentiert Lela Ahmadzai die gesellschaftlichen
und politischen Veränderungen in Europa und Asien - Schwerpunkt Afghanistan. Im März 2014 gewann Lela Ahmadzai für die
Multimedia Reportage „Stille Nacht“- Das Massaker von Kandahar – den zweiten Preis des
internationalen „World Press Photo Award 2014“.
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Dokumente Doe ersten auf dem Platz
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erschienen in: 2470media, am 11.06.2011
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