WORKSHOP
Professionell frei arbeiten (zusammen mit Lu Yen Roloff, Daniel Drepper und Harald Willenbrock)
Darüber, wie man erfolgreich frei arbeitet, gibt es Legionen von Seminaren und Büchern. Viele Ratschläge stammen allerdings aus Zeiten, in denen der Markt für freie Journalisten noch einigermaßen übersichtlich war. Im Moment steckt die Medienbranche in einem alles umwälzenden Strukturwandel. Deshalb ist jeder einzelne Freie gefordert, sich über seinen Beruf Gedanken zu machen. Denn der sich fundamental verändernde Markt versorgt die Masse an Freien längst nicht mehr mit genügend Aufträgen.
Wie schafft man es da, erfolgreich zu arbeiten? Positioniert man sich besser als Universal-Selbständiger, der themen- und medienübergreifend arbeitet, oder als hochspezialisierter Experte? Lohnt es sich, auf eigenes Risiko in Vorleistung zu gehen? Woher kommen das Geld, die Themenideen, die Auftraggeber? Arbeitet man besser allein oder kollaboriert man? Soll man PR und Corporate Publishing ins Geschäftsmodell integrieren oder nicht? Was können andere Standbeine für freie Journalisten sein? Wie entwickelt man als Freier eine professionelle Strategie – oder braucht man vielleicht gar keine? Was sind die Erfolgsfaktoren in der Zusammenarbeit mit Redaktionen und welcher ist der beste Weg, es sich nicht mit seinen Auftraggebern zu verscherzen? Und was heißt das überhaupt: erfolgreich? Ist die Höhe des Einkommens dafür der einzige Gradmesser?
Als Einzelunternehmer haben freie Journalisten viele Stellschrauben, die am Ende darüber entscheiden, ob der Beruf erfüllend ist und gleichzeitig genug Geld für Miete, Urlaub und Rente einspielt. Ein Erfolgsrezept, das für alle gilt, gibt es nicht – doch die Erfahrungen anderer können zumindest Denkanstöße für die eigene Profilbildung liefern. Auf dem Panel diskutieren Lu Yen Roloff, Daniel Drepper, Kai Schächtele und Harald Willenbrock über ihre Erfahrungen und stellen sich den Fragen aus dem Publikum.
VITA
Kai Schächtele, 38, hat die Deutsche Journalistenschule und ein Journalistik-Studium in München absolviert und bis zu seiner Selbständigkeit 2006 als Radioreporter, Redakteur bei GQ und stellvertretender Chefredakteur bei Player gearbeitet. Heute schreibt er Bücher, im eigenen Namen wie bei „Ich lenke, also bin ich“ und als Ghostwriter für andere wie bei „Du packst es“ von Oliver Kahn. Er arbeitet als Autor für Blätter wie GQ und die sonntaz und als Textchef bei der Printausgabe des European, baut mit Frey+Schächtele gerade einen neuen Geschäftszweig mit digitalem Storytelling auf und moderiert Lesungen und Fachkonferenzen zum digitalen Wandel. Weil im Internet heute alle journalistischen Darstellungsformen, mit denen er groß geworden ist, in einem Medium zusammenfließen, ist er insgeheim überzeugt, dass das Netz vor allem seinetwegen erfunden worden ist. www.freyundschaechtele.com