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Reporter-Workshop 2013
wie sich der Journalismus verändern muss
ausgebucht
Dozenten

Andres Veiel

Andres Veiel
 

WORKSHOP
„Unmögliche“ Stoffe recherchieren – und dramaturgisch geschickt erzählen
Andres Veiel recherchiert für seine Projekte viele Monate, oftmals auch Jahre. Aus Interviews, Gesprächsnotizen und weiteren Materialien entwickelte Veiel (Kino-)-Dokumentarfilme wie „Balagan“ und „Black Box BRD“. In den letzten Jahren stieß Veiel immer wieder an die Grenzen des Mediums: Protagonisten waren nicht bereit, sich filmen zu lassen. Etwa, weil bereits eine Medienkarawane über ihre Biographien gelaufen war oder sie im Zentrum ökonomischer Macht stehen und sich einem Schweigekodex unterworfen hatten. Ihre Verweigerung führte Veiel auf einen produktiven Umweg. Er führte Gespräche ohne Kamera,  stellte aus den transkribierten Protokollen ein Kondensat her und übersetzte es in eine Theater,- Hörspiel- oder Buchform. Im Workshop wird Veiel anhand von zwei Beispielen („Der Kick“ und „Das Himbeerreich“) über seine Recherchemethodik sprechen, geschlossene Räume zugänglich zu machen und über seine dramaturgischen Ansätze, aus tausenden von protokollierten Seiten ein Stück oder Drehbuch zu destillieren.

 

VITA
Andres Veiel gehört zu den renommiertesten deutschen Regisseuren. Einem großen Publikum bekannt wurde er mit dem Dokumentarfilm „Black Box BRD“. Darin stellte er die Biographie von Alfred Herrhausen, dem ermordeten Vorstandssprecher der Deutschen Bank, der von Wolfgang Grams, einem 1993 ums Leben gekommenen RAF-Mitglied, gegenüber. Der Film erhielt u.a. den Deutschen Filmpreis 2002. Auch für andere Filme wie „Balagan“, „Die Überlebenden“ oder „Die Spielwütigen“ erhielt er zahlreiche Preise. Sein Stück „Der Kick“ über einen brutalen Mord im rechtsextremistischen Umfeld wurde mittlerweile in mehr als 10 Sprachen übersetzt und weltweit auf mehr als 60 Bühnen gezeigt. Aus Gesprächen mit Vorstandsmitgliedern deutscher und internationaler Banken entwickelte Veiel 2012 das Theaterstück „Das Himbeerreich“, das unter seiner Regie am Staatstheater Stuttgart und dem Deutschen Theater Berlin im Januar 2013 uraufgeführt wurde. Andres Veiel unterrichtet an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) und weltweit an zahlreichen Universitäten und Filmhochschulen. Er ist Mitglied der Akademie der Künste und lebt in Berlin.

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Mehr über den Dozenten und seinen Workshop erfahrt ihr, wenn ihr das Foto anklickt
 

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Programm

Auf dem Reporter-Workshop kommen jedes Jahr 300 Journalisten zusammen, um über ihr Handwerk, ihre Branche, ihre Zukunft zu diskutieren

Montag, 13. Mai 2013, Spiegel-Verlag, Ericusspitze 1, Hamburg

9.00
Check-In

9.45
Begrüßung

10.00
Wie sich der Journalismus verändern muss – sieben schnelle Antworten

CHRISTOPH AMEND, Zeit-Magazin: Mehr Drama!

NIKOLAUS FÖRSTER, Impulse: Zeit der Zyniker und Analphabeten: Wie sich Journalisten todsicher zugrunde richten

CHARLES HOMANS, The Atavist: The Power of Sharing

TIMM KLOTZEK, SZ-Magazin: Lob der Arbeitsteilung – warum Journalisten keine Teilzeit-Verleger sind

INES POHL, taz: Mehr Lidschatten in die Chefetagen: Weil die Welt bunter ist als graue Anzüge

CONSTANTIN SEIBT, Tagesanzeiger, Blog Deadline: Welches sind die blinden Flecken des Journalismus?

 

10.45
WORKSHOPS 1

1A) CORDT SCHNIBBEN, Spiegel: Wer sind wir in zehn Jahren, und wenn ja, wie viele – wie uns die Verhältnisse zwingen, bessere Journalisten zu werden

1B) ANDRES VEIEL, Filmemacher, „Black Box BRD“: „Unmögliche“ Stoffe recherchieren – und dramaturgisch geschickt erzählen

1C) PATRICK BAUER, Neon: Wie man Themen einen interessanten Spin gibt

1D) STEFAN WILLEKE, Spiegel: Textworkshop – mit Reportagen der Teilnehmer
Die Texte, über die Stefan Willeke in seinem Workshop spricht, kann man hier downloaden.

1E) CHARLES HOMANS, The Atavist, JENS RADÜ, Spiegel: Neues Erzählen – wie The Atavist arbeitet

 

12.30
WORKSHOPS 2

2A) CONSTANTIN SEIBT, Tagesanzeiger, Blog Deadline: Machen wir es anders! Wie man durch den Bruch von Branchenregeln zu klügeren Artikeln, steileren Karrieren und markttauglicheren Zeitungen kommt
Constantin Seibt empfiehlt: „Ein Portrait des längst verstorbenen Werbers Howard Luck Gossage, der mir mehr über Journalismus beibrachte als alle Journalismus-Professoren zusammen.“ Hier kann man es downloaden

2B) LU YEN ROLOFF / DANIEL DREPPER / KAI SCHÄCHTELE / HARALD WILLENBROCK: Professionell frei arbeiten

2C) FLORIAN HANIG, Geo: Storytelling für Journalisten – was Reporter von Drehbuchschreibern lernen können
Die Texte, über die Florian Hanig in seinem Workshop spricht, kann man hier downloaden.

2D) NORA BERNING, Narratologin, Justus-Liebig-Universität Gießen: Das eigene Schreiben verstehen – und verbessern

2E) XAQUIN GONZALEZ, New York Times / JENS RADÜ, Spiegel: Neues Erzählen – wie „Snowfall“ entstand

 

14.00
Mittagessen

 

15.15
WORKSHOPS 3

3A) LAURA HIMMELREICH, stern / ANNETT MEIRITZ, Spiegel Online /  DIRK KURBJUWEIT, Spiegel / ELISABETH NIEJAHR, Die Zeit (Moderation): (Un-)Geschützte Räume – wie sich die Grenzen von Privatheit und Öffentlichkeit verschieben und was das für uns Journalisten bedeutet

3B) WOLFGANG BAUER, Die Zeit / MARCEL METTELSIEFEN, Fotograf: Regarding the pain of others – aus Krisengebieten berichten

3C) ARIEL HAUPTMEIER, Geo: Erste Hilfe für Prokrastinierer

3D) STEPHAN LEBERT, Die Zeit: Wider die narrative Naivität – wie investigativ Reporter sein müssen

3E) UWE H. MARTIN, Bombay Flying Club: Neues Erzählen – wie man Stoffe multimedial umsetzt

3F) JOCHEN ARNTZ, Süddeutsche Zeitung, Seite Drei: Textworkshop – mit Reportagen der Teilnehmer
Die Texte, über die Jochen Arntz in seinem Workshop spricht, kann man hier downloaden.

 

 17.00
WORKSHOPS 4

 

 4A) JAKOB AUGSTEIN, Der Freitag / THIERRY CHERVEL, Perlentaucher / ULLRICH FICHTNER, Spiegel (Moderation): Was Print von Online lernen muss

4B) ALEX RÜHLE, Süddeutsche Zeitung: Der Road-Essay, die Gedanken-Reportage
Die Texte, über die Alex Rühle in seinem Workshop spricht, kann man hier downloaden

  • 4C) SAHRA WAGENKNECHT, Die Linke / ULRIKE DREMMER, Focus (Moderation): Was mich an Journalisten stört

    4D) SASCHA LOBO, Autor: Der Journalist als Marke – warum es sich lohnt, als Person ins Internet reinzuschreiben

    4E) HENNING SUßEBACH, Die Zeit: Textworkshop – mit Reportagen der Teilnehmer
    Die Texte, über die Henning Sußebach in seinem Workshop spricht, kann man hier downloaden.

    18.30
    18 schnelle Antworten à 100 Sekunden: Was mich am Journalismus nervt

    19.00
    Abendessen

    20.30
    Umtrunk in der Oberhafenkantine