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Deutscher Reporterpreis 2009



Sabine Rückert, ein Autorenteam um Ullrich Fichtner, Wolfgang Uchatius, Antje Windmann und Matthias Eberl sind die Gewinner des in diesem Jahr erstmals vergebenen Deutschen Reporterpreises.

Der neunköpfigen Jury gehörten neben preisgekrönten Reportern wie Alexander Osang und Axel Hacke die Autorin Doris Dörrie, die Verlegerin Antje Kunstmann und der Fernsehmoderator Claus Kleber an. Nachdem die Jury tagsüber ihre Entscheidung gefällt hatte, wurden die Auszeichnungen am Abend vor 150 Gästen im alten Postfuhramt in Berlin-Mitte überreicht.


Beste Reportage

 

Sabine Rückert gewinnt den Reporterpreis 2009 in der Kategorie Beste Reportage mit ihrem in der ZEIT erschienenen Stück "Todfreunde". Darin schildert sie die lange Beziehung zwischen einem brutalen Serienmörder und dem Kommissar, der ihn überführte. Die Jury prämierte den Text, weil er in kunstvoller Perfektion die Leben der beiden Männer einander verschränkt, deren fast freundschaftlicher Kontakt auch Jahre nach der Verurteilung bis heute andauert. Hier wird auf vorbildliche Weise, so die Jury, ein sehr eigenes Lehrstück von Schuld und Sühne erzählt. mehr...


Text des Jahres



In der Kategorie „Text des Jahres“ zeichnet die Jury zwei Arbeiten aus. Der Text „Der Bankraub“, den ein Autorenteam um Ullrich Fichtner für den „Spiegel“ verfasst hat, beschreibt die Entstehung der Finanzkrise, indem das Treiben auf den globalen Märkten mit dem Schicksal von Krisenopfern so verknüpft wird, dass zum ersten Mal ein Verständnis dieser Jahrhundertkrise möglich ist. mehr...


Ebenfalls ausgezeichnet: Der „Zeit“-Reporter Wolfgang Uchatius beschreibt in seinem Text „Kapitalismus – wir können auch anders“ eine Welt ohne Wachstum, er geht den Fragen nach, die die Krise aufwirft und wie es weitergehen kann, wenn man das Denken, das zur Krise geführt hat, überprüft und verändert. mehr...



Beste Lokalreportage


Den Preis in der Kategorie „Beste Lokalreportage“ vergibt die Jury des Reporterpreises 2009 an Antje Windmann, die für das „Hamburger Abendblatt“ eine 91-Jährige und deren Tochter besucht hat, eine dement gewordene Frau und ihre Tochter, die sie pflegt; wie viele Alte sitzt die Mutter im Zimmer ihres Pflegeheims in Hamburg und verbringt ihre Zeit am Fenster, während ihr Leben und ihr Alltag ihr immer fremder werden. Die Jury war begeistert von der ruhigen, unaufdringlichen Sprache dieser Reportage, die prägnant erzählt, wie eine Generation alt werden wird. mehr...



Beste Webreportage 


In der Kategorie „Beste Webreportage“ zeichnet die Jury des Reporterpreises Matthias Eberl aus, der in einer Audio-Slideshow mit einem Ton amüsanter Beiläufigkeit den Wirt einer Münchner Künstler-Kneipe porträtiert. Die Jury hat an Eberls Geschichte beeindruckt, dass sie brillant erzählt ist, dass sie bis zum Ende spannend und überraschend bleibt, dass sie ihrer Hauptfigur genug Raum lässt, und, vor allem, dass sie technisch auf hohem Niveau produziert wurde. Mit Bildern, O-Tönen und Geräuschen aus der Kneipe schafft Eberl eine dichte Atmosphäre, die in dieser Form nur im Netz funktioniert, nicht in einer Print-Reportage. Die Jury bedauert, dass diese Reportage auf süddeutsche.de nur in verkürzter Form zu sehen ist. mehr...


 

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